Vor einigen Monaten gaben wir einen umfangreichen Ausblick auf den MMO-Shooter Planetside 2, der in Europa vom Publisher ProSieben-Games vertrieben wird. Am 20. November war es dann endlich soweit und das kostenlose Multiplayergame ging nach einer längeren Betaphase offiziell an den Start. Jetzt, gute 2 Monate nach Release, wird es Zeit für einen kurzen Blick zurück, und auf die zukünftigen Pläne von Sony Online Entertainment.
Planetside 2 – ein holpriger Start
Zugegeben, Planetside 2 hatte mit der ein oder andere Startschwierigkeit in Europa zu kämpfen. So gab es Probleme mit dem Launcher, der es vielen Spielern unmöglich machte, eine Verbindung mit dem Game herzustellen. Doch auch wer sich einloggen konnte, war in den ersten Tagen oft mit Lags und häufigen Verbindungsabbrüchen konfrontiert. Die recht hoch gesteckten Ansprüche an die Grafikhardware machten ebenfalls Probleme. Es soll dabei natürlich betont werden, dass nicht jeder Spieler mit derartigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und auch diese Fehler bereits nach kurzer Zeit behoben waren. Hier standen die Techniker recht schnell bei der Stelle, so dass sich der Start von Planetside 2, einigen Stolpersteinen zum Trotz, als durchaus gelungen bezeichnen lässt.
Planetside 2 – höher, weiter, besser
Die anfänglichen Schwierigkeiten waren jedoch schnell vergessen, denn was in diesem Game geboten wird, lässt sich einfach nur als atemberaubend beschreiben. Die Jungs von SOE haben ihr Versprechen gehalten, wenn sie im Vorfeld von epischen Massenschlachten gesprochen haben. Tatsächlich sind es hunderte, anstatt der -in anderen Shootern üblichen- 64 Spieler, die sich hier gleichzeitig an den Kämpfen um Kontrollpunkte beteiligen – endlich einmal ein Spiel, das die Bezeichnung „MMO-Shooter“ verdient hat!
Das Spielprinzip ist recht schnell erklärt: Drei grundverschiedene Fraktionen streiten sich mit Waffengewalt um die Vorherrschaft auf einem Kontinent. Um diese zu erringen, gilt es die Kontrolle über einzelne Zonen zu übernehmen und gegen Angreifer zu verteidigen. Diese Zonen generieren verschiedene Arten von Punkten, die dann wieder von der Fraktion für Waffenupgrades, Fahr- oder Flugzeuge ausgegeben werden dürfen. Wer sich viel Land sichert, darf viel Material in die Schlacht werfen, wird im Gegenzug allerdings nur schwer alle Grenzen verteidigen können. So tobt ein ununterbrochener Kampf um die Kontrollpunkte der einzelnen Zonen. Spieler dürfen sich dabei in Kampfverbänden zusammenschließen, deren Anführer mit Markierungen und Wegpunkten den Kampfverlauf festlegen. Einzelgänger werden es hingegen eher schwer haben, sich im Getümmel zu behaupten – die Action ist eindeutig aufs Teamspiel ausgelegt. Lobenswert ist dabei, dass der Beitritt zu einem Kampfverband nur einen einzigen Klick im Charakterscreen benötigt, und so auch für Gelegenheitsspieler, ohne feste Gruppe, jederzeit möglich ist.
Nach jedem virtuellen Tod kann man an bestimmten Rücksetzpunkten neu ins Spiel einsteigen. Diese sind entweder in den Basen vorhanden, oder können per Truppenfahrzeug im Feld installiert werden. Vor jedem Respawn darf der Spieler außerdem seine Klasse ändern. Diese bestimmt die hauptsächliche Aufgabe auf dem Schlachtfeld. Medics heilen und beleben gefallene Kameraden, Schwere Kampfeinheiten können es dank Raketenwerfer mit feindlichen Panzern aufnehmen und Scharfschützen machen das, was Scharfschützen nun einmal so machen.
Mit verbrachter Spielzeit erhält jeder aktive Soldat Kampfpunkte, die er in dauerhafte Upgrades seiner Waffen oder Fahrzeuge investieren kann. Ungeduldige Zeitgenossen dürfen diese Verbesserungen auch für bare Euro erwerben, wodurch sich das Game finanziert. Das F2P-System ist dabei durchweg fair gestaltet, können alle spielerischen Fortschritte mit etwas Geduld selbst erarbeitet werden. Lediglich kosmetische Veränderungen, etwa besondere Rüstungen oder Helmverzierungen, sind nur für zahlende Spieler erhältlich.
Alles in allem macht Planetside 2 eine Menge Spaß. Die Action ist gelungen, die Grafik weiß zu gefallen und das Taktieren im Team offenbart recht schnell eine Tiefe, die man in anderen Online-Shootern nur selten in dieser Qualtität findet. Es ist einfach ein episches Gefühl, mit dem fliegenden Truppentransproter über dem Schlachtfeld zu schweben, um dann gemeinsam über dem Zielgebiet per Fallschirm abzuspringen. So müssen Multiplayer-Shooter heutzutage aussehen!
Planetside 2 – ein Ausblick auf die nächsten Monate
Auch wenn Planetside 2 ein durchweg solides und erfolgreiches Spiel ist, will man sich bei SOE nicht auf dem bisherigen Erfolg ausruhen. So soll es neben ständiger Fehlerbehebung auch immer wieder Verbesserungen am Gameplay geben, etwa ein dynamisches System für Erfahrungspunkte, das sowohl erfahrenen Spielern als auch Einsteigern zu gute kommt. Angekündigt wurden außerdem neue Waffentypen, wie die Maschinenpistolen, die allen Fraktionen in der ein oder anderen Variante zur Verfügung stehen werden. Auch der Wiedereinstieg nach einem Tod ins Kampfgeschehen soll durch ein paar Sekunden Unsterblichkeit übersichtlicher gestaltet werden. Es bleibt also auf jeden Fall spannend um Planetside 2 und ein regelmäßiger Blick ins Game sollte sich für alle interessierten Spieler lohnen.
Admin am 14.01.2013